6. – 10. Juni 2012, Aufruf zu Tagungsbeiträgen
„all’ungaresca – al español“
Die Vielfalt der europäischen Tanzkultur von 1420 – 1820
Gesucht sind Beiträge in Form von Vorträgen, Workshops, Tanzabenden und Kurzaufführungen.
Meldeschluß ist der 1.6.2011.
Bitte senden Sie Ihren Vorschlag an:
Markus Lehner, Mühlfelder Str. 18b, D-82211 Herrsching,
Tel: 08152-5248, Fax: 08152-981509, Email: markus.lehner@online.de
Für Rückfragen stehe ich Ihnen natürlich auch gerne zur Verfügung.
Unser wissenschaftlicher Beirat besteht aus Barbara Sparti, Rom, Prof. Carol Marsh, Washington, Jorgen Schou-Pedersen, Kopenhagen sowie Uwe Schlottermüller, Freiburg und Markus Lehner, Herrsching.
Bis zum 1.8.11 wird der Beirat dann die Auswahl aus den eingesandten Vorschlägen treffen.
Falls Sie Interessenten auch aus anderen wissenschaftlichen Bereichen wie Musikwissenschaften, Kulturgeschichte, Kunstgeschichte etc., kennen, würde ich mich über eine Weiterleitung des Beitragsaufrufs freuen.
Aufruf zu Tagungsbeiträgen
„... In Großbritannien hat man die Hornpipe, einen Tanz, der als ureigene Schöpfung dieses Landes gilt. Einige seiner Schritte finden auch in den Country Dances Verwendung, die ihrerseits einen Tanztyp darstellen, der hier mit mehr Abwechslung und Anmut ausgeführt wird als in allen anderen Teilen Europas, wo sie imitiert werden, wie in Italien, Deutschland und etlichen anderen Ländern ...“ (Gallini, 1762)
Während in den letzten beiden Symposien die großen Stilumbrüche des 17. und 18. Jahrhundert im Mittelpunkt standen, möchten wir diesmal einen tieferen Blick auf die Vielfalt der europäischen Tanzkultur werfen, auf die unterschiedlichen Stile und Tänze der verschiedenen Länder und Regionen. Ihre Ausprägungen und Eigenarten werden uns ebenso beschäftigen wie Fragen nach den gesellschaftlichen und politischen Bedingungen ihrer Entstehung und Fragen nach Zusammenhängen mit den Kunststilen der Zeit. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die „Reisen“ dieser Tanzformen, ihre Ausbreitung in andere Länder Europas und seiner Kolonien, ihre dortige Rezeption und Weiterentwicklung, ihre Wirkung als „Kulturbotschafter“ oder gar Politikum. Nicht zuletzt wollen wir die Reisewege von Tänzern und Tanzmeistern verfolgen, ihre Karriere in den verschiedenen Ländern betrachten, und Fragen nach dem Einfluss der örtlichen Tanzstile auf ihre tänzerischen Entwicklung und ihres eigenen Einflusses auf die dortige Tanzkultur nachgehen. Unser Thema umfasst dabei alle Tanzformen von Gesellschaftstanz bis Bühnentanz, von Volkstanz bis höfischem Tanz. Der Zeitrahmen reicht von den Anfängen der Renaissance bis zum Ende der napoleonischen Ära.
+++Wie lautet die Geschichte der Hornpipe? +++ Welchen Einfluss hatte die französische Bassedanse auf den italienischen Tanzstil des 16. Jh.? +++ Wie „deutsch“ war die „Allemande“? +++ Welche Bedeutung hatten italienische Tänze im Deutschland des 15. Jh.? +++ Inwieweit verbreiteten die italienischen Tanzmeister des 16. Jh. ihren Tanzstil in Europa? +++ Welche Tänze importierte man aus den Kolonien? +++ Wie entwickelte sich die europäische Tanzkultur in den Kolonien weiter? +++ Was für ein Bild machte man sich vom polnischen Tanz in Deutschland? +++ Wurde dieses Bild auch von der politischen Lage beeinflusst? +++ Wie wurde der französische Barocktanz in Spanien abgewandelt? +++ Spiegelte sich der „Charakter“ einer Nation auch im Tanz? +++ Welche Rolle spielte Exotik im Tanz des 16. Jh.? +++ War die Forlana „typisch italienisch“? +++ Gab es einen eigenen deutschen Barocktanzstil? +++ Hatte die Volte auch Auswirkungen auf das höfische Gesellschaftsleben? +++ Welche gesellschaftliche Bedeutung hatte Tanz in den einzelnen Regionen? +++ Hatte die Bühne Platz für regionale Tanzstile? +++ Beeinflusste die Bühnensituation ihrerseits diese Tänze und Tanzstile ? +++ Welche Faktoren spielten beim „interkulturellen Tanzaustausch“ eine wesentliche Rolle? +++ Warum tanzte man gerne ausländische Tänze? +++ etc., etc., etc. +++
Neben der Förderung der wissenschaftlichen Diskussion ist es ein besonderes Anliegen der Tagung, interessierten Tänzern und Tanzliebhabern den aktuellen Forschungsstand zu präsentieren. Das Angebot reicht deshalb von Vorträgen, Workshops, Demonstrationen, einer Bücher- und Musikausstellung bis hin zu geselligen Tanzabenden und einem festlichen Ball mit Live-Musik.
Gesucht sind bisher nicht öffentlich vorgestellte Beiträge, die sich mit oben genannten Themenrahmen befassen. Eine Publikation der Beiträge ist vorgesehen und wird zum Symposion erscheinen.
Weitere Details im Anhang.