Von den Lauden und Saltarelli des Trecento bis zu den „Dolci canti e dolce dance“ des Seicento:
• Rekonstruktion von Musik und Tanz des späten Mittelalters und der Renaissance zwischen 1360 und 1600.
• Praktische Anwendung und Einübung in enger Verknüpfung von Musik- und Tanzklassen.
• Rekonstruktion und Bau von Streich- und Zupfinstrumenten des späten Mittelalters
Das zunächst vorwiegend geistliche Material z. B. der italienischen Lauden-Handschriften des 14. Jh. aus Umbrien und der Toscana und das Moosburger Graduale von 1360 sind die Hauptquellen für die Tanzmusik des späten Mittelalters. Die Tanzmusik des 16. Jh. basiert auf den von Walter Waidosch zugänglich gemachten Fragmenten einstimmig notierter Musik aus Italien sowie den Tanzmusikmodellen über ostinate Bässe (Passacaglia, Ciacona, Romanesca, Passamezzo, Follia, Spagna etc.). In Kombination mit tradierten Tanzformen (Tarantellen, Reigentanzformen etc.) und in Abstimmung mit den überlieferten Tanzschriften der italienischen Meister des 16. Jahrhunderts bilden sie die Grundlage für die Rekonstruktion von Schritt- und Formenmaterial der Tänze durch Lieven Baert.
Auch ohne besondere Vorkenntnisse oder tänzerische Virtuosität ist es auf diesem neu konzipierten Lehrgang möglich, vom Anfänger bis zum Profi für jeden individuelle Anforderungen zu entwickeln bzw. auf das jeweilige Niveau der Teilnehmer einzugehen, ohne andere zu hemmen oder zu überfordern! Ein lustvolles Kennenlernen dieser faszinierenden Kulturepoche in Bewegung und Klang steht im Fokus unserer Arbeit.
Zielgruppe:
• Tänzer mit Erfahrung im Folklore- oder historischen Tanz, die Interesse an tänzerischem Neuland haben, sowie versierte historische Tänzer.
• Studenten der Musik und Musikwissenschaft, die diesen Sektor unserer Musikgeschichte kennenlernen und sinnlich erfahren wollen.
• Spieler jeder Art historischer Streich-, Zupf- und Blasinstrumente sowie Sänger
• Instrumentenbauer ohne Vorkenntnisse oder in Fortsetzung anderer Kurse
In den Vormittagsklassen üben Tänzer und Musiker getrennt, am Nachmittag und Abend werden die Elemente Musik, Tanz und Instrumentenbau zusammengesetzt. In der Rekonstruktion von Musik und Tanz werden alle wissenschaftlich erfassten Quellen berücksichtigt und eingearbeitet, die Möglichkeiten von Rhythmisierung einstimmig und ohne Rhythmus überlieferten Materials ausgeleuchtet und erprobt. Entscheidend jedoch ist der Schritt zur Setzung und Ausführung eigener Hypothesen. Eine Kombination der Teilnahme sowohl in den Tanz- wie auch den Musikklassen ist auf diesem Kurs möglich.
Team:
Lieven Baert, Gent – Tanz
Karen Kirschenbauer, Pforzheim – Tanzmusik
Walter Waidosch, Detmold –
Musikensemble und Musikrekonstruktion
Klaus Martius, Nürnberg – Musikinstrumentenbau
Über den Instrumentenbau-Kurs informiert Sie
der Flyer zur Tagung 136!
Tagesablauf:
09:00 – 09:30 Uhr Gemeinsame Morgenlauda für alle
09:45 – 12:15 Uhr Parallele Klassen für Tanz, Musik,
Instrumentenbau
15:00 – 18:00 Uhr Gemeinsame Klasse Tanz / Musik
19:30 – 20:30 Uhr Repetition des am Tage gelernten Materials
20:30 – 21:30 Uhr Gesellige Tänze für alle
21:30 Uhr Abendlauda und Gutenachtgeschichte
Tagungsnummer: 137
Beginn: Montag, 05.09.2011, um 18:30 Uhr mit dem Abendessen
Anmeldung und Zimmervergabe ab 15:00 Uhr
Ende: Sonntag, 11.09.2011, mit dem Frühstück