Reisen: Europäisches im italienischen Tanz um 1600

„Ich würde mir wünschen dass ein Gentilhuomo nicht nur Passeggi sowie prächtige und zierliche Mutanze aus allen Teilen Italiens lernt,“ schrieb Felippo Alessandri 1620, „sondern auch ein paar französische und spanische [...] Tänze beherrscht, die bereits zu unseren gewohnten Tänzen gehören. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn er eine französische Corrente und eine Nizzarda, oder eine spanische Ceccona oder Folia tanzen würde... Ich möchte nicht dass er davor zurückschreckt neue Tänze zu choreographieren, sie zu entwickeln aus Tänzen der Franzosen, der Spanier, oder sogar der Polen, sowie diese sie aus denen der Römer entwickelt haben.“

Im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts gab es einen regen Kontakt zwischen den Höfen, Städten und Ländern. Das Schmieden politischer Bündnisse, die Pflege diplomatischer Beziehungen und verschiedenartigste Handelskontakte ermöglichten und unterstützten ihrerseits den kulturellen Austausch. Die italienische Tanzkultur um 1600 spiegelt diesen Austausch wider z.B. in Tänzen, die Tanzformen anderer Länder, wie Frankreich, Spanien oder Deutschland aufgreifen oder zumindest in Namen oder Musik darauf Bezug nehmen. So können wir im Geist eine kleine Tanzreise durch Europa machen, und uns ganz im Sinne Alessandris davon bereichern lassen.

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