An diesem Wochenende begeben wir uns auf eine imaginäre Reise zu den prachtvollsten Höfen, die das ausgehende Mittelalter kannte, ins Burgund eines Philipps des Guten und eines Karls des Kühnen, das mit seiner ins Höchste verfeinerten Hofkultur Vorbild für ganz Europa wurde, und nach Mailand, das dank seiner Condottieri unter den Visconti und Sforza zur dominierenden Macht in Oberitalien aufgestiegen war.
Aus diesen Regionen stammen auch die ältesten Tanzquellen, die uns heute erhalten sind. Darunter befinden sich jene Prachthandschrift für Margarete von Österreich, die mit Gold- und Silberschrift auf schwarzem Pergament eine Reihe von Bassedanses enthält und die Manuskripte von Domenico da Piacenza und Guglielmo Ebreo, mit zahlreichen Bassedanze, Balli, Saltarelli und Pive. Sie geben einen Einblick in eine europäische Tanzkultur, die zwischen der raffinierten, intellektuell durchdrungenen Ornamentik einer Spätgotik und dem allmählich immer mehr erwachenden Interesse für die klare Schönheit der Antike zu einer ungewöhnlichen Blüte gelangt, die nicht nur die Tapestrie-behängten Tanzsäle des Nordens sondern auch die italienischen Piazzen im Schatten ihrer Geschlechtertürme mit elegantem Glanz und sprühender Lebensfreude erfüllte.
Im Seminar werden wir uns sowohl dem burgundischen als auch dem italienischen Stil widmen, das entsprechende Schrittmaterial kennenlernen und uns ein bis zwei Tänze aus jedem Stil erarbeiten. Der Kurs ist auch für Einsteiger in diesen Tanzstilen geeignet.
Anmeldung über: www.ebz-hesselberg.de