2 Termine:
- Freitag, 22. November 2013
20.00 Uhr
Ref. Kirche Balgrist,
Lenggstrasse 75, 8008 Zürich - Sonntag, 24. November 2013
16.30 Uhr
Ref. Kirche Elgg,
Lindenplatz, 8353 Elgg
Nach dem Erfolg vom letzten Jahr, gelangt das Totentanz-Spiel nun zweimal zur Aufführung. In der Form eines «Pasticcio» bzw. einer Collage, werden Szenen dargestellt, denen Bildmaterial und Texte aus europäischen Totentanz-Zyklen des 16. und 17. Jahrhunderts zugrunde liegen. Lebenslust und Sinnenfreude stehen für die Menschen des Frühbarock gleichwertig neben dem Bewusstsein der Vergänglichkeit und Reue. Das «Memento mori» der Totentänze soll zur inneren Betrachtung anregen und den Einzelnen schliesslich zu Kunst des würdevollen Sterbens führen.
Für die Lebenslust steht der Narr, der durch das Geschehen führt und der seine Stimme allen Akteuren verleiht – der Narr äfft den Tod nach; der Narr zittert als Wucherer um sein Leben; der Narr schlägt als Schöne Maid alle Warnungen in den Wind; der Narr treibt Spässe beim Ball der Edelleute und der Narr ärgert die Bettlerin. Doch der Narr ist auch Philosoph, der versucht den Frieden mit sich selbst und Gott zu finden.
Die Musik ist unabdingbarer Akteur des Stückes und untermalt den sichtbaren Eindruck der jeweiligen Persönlichkeiten. So ewrden hörbar – die Erdverbundenheit der Bauern, die Glaubensinbrunst der Nonnen, die Anmut der Schönen Maid, die Trauer der Mutter, den Überschwang der Adligen. Der Musikbogen spannt sich weit. Es erklingen Stücke von: Johan Sebastian Bach, Jacopo Peri, Hildegard von Bingen, Thoinot Arbeau, Jacques Moderne, Giovanni Razzi, Antonio Caprioli, John Dowland und anderen, auch unbekannten Komponisten.
Die Texte stammen von Andreas Gryphius, Paul Fleming, aus Totentänzen wie dem von Gottfried Haas-Berkow, den Knoblochtzerschen Holzschnitten, sowie der Sammelhandschrift von Margarethe von Savoyen. Die Choreographien orientieren sich hauptsächlich an Form und Schritt der späten Renaissance und des frühen Barock.