MEISTER DER EMPFINDSAMKEIT
Musik & Tanz der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Dozenten
Matthias Weilenmann, Blockflöte
Eva Maria Pollerus, Cembalo
Bernd Niedecken, Tanz
Der Kurs richtet sich an Instrumentalisten und Tänzer, die an diesen Themen interessiert sind. Im musikalischen Zentrum stehen die Werke, die in der Zeit entstanden sind (Bach, Telemann, Graupner, Quantz etc.). Im Tanz- und Bewegungsunterricht steht neben der Erarbeitung einer Choreographie für den Abschlussabend auch die eigene Körperarbeit im Mittelpunkt.
Musik
Im Kurs 2014 geht es um den Stil- und Geschmackswechsel in der deutschen Musik des 18.Jahrhunderts, der sich beispielhaft in Werken der Bachfamilie, G. Ph. Telemanns und anderer deutscher Komponisten (Abel, Kirnberger, Quantz, Händel etc.) erkennen lässt.
Im Mittelpunkt steht der der zweite Sohn J.S. Bachs, C.Ph.E. Bach dessen 300. Geburtstag 2014 gefeiert wird. Georg Philipp Telemann stand bei seiner Taufe Pate und die Kunstfertigkeit des Vaters wurde ihm in die Wiege gelegt.
Charakteristisch für den Kompositionsstil der Zeit sind Umschreibungen wie Galanter und Empfindsamer Stil oder etwa Sturm und Drang. Wichtig ist dabei, dass diese Wandlung im Werk der einzelnen Komponisten selber erkennbar ist. "Aufklärung" ist das Stichwort. Kunst und Politik werden zunehmend Sache der Allgemeinheit, zum "Kenner" tritt der "Liebhaber" dazu. Am Horizont erscheint das Idealbild eines freien, selbstbestimmten Menschen. Ein reiches Kammermusikrepertoire erzählt davon: ausserordentlich viele Schulen, Traktate, wissenschaftliche Abhandlungen (Mattheson, Quantz, C.Ph.E. Bach usw.) nehmen Teil an dieser neuen Entwicklung. In der Literatur für Cembalo solo wie auch im Generalbass spiegelt sich die ungemeine Dynamik (im wortwörtlichen Sinne) dieses Stils. Das künstlerische Selbstbewusstsein äußert sich u.a. in einer neuen Art an Improvisations- und Verzierungskunst, dem Ausreizen der klanglichen Möglichkeiten des Instruments oder die krasse Gegenüberstellung von Bizzarem, gefälliger Natürlichkeit und Virtuosität. Dieser spannenden Zeit widmet sich der Meisterkurs 2014, und damit Werken von Telemann, Quantz, C.Ph.E., W.F. und J.S. Bach, den Italienern, die mit Opernkomponisten nach Hamburg reisten, sowie den Franzosen, die in Berlin beschäftigt waren.
Die Kursarbeit beinhaltet Einzel- und Kammermusikunterricht sowie Seminare und Referate. Dabei sollen Bezüge zu anderen Künsten und zum geistig-politischen Umfeld aufgezeigt werden.
Der Kurs bietet:
- Einzel- und Kammermusikunterricht
- Tanz- und Bewegungsunterricht
- Referate
- Dozentenkonzert
- Abschlussabend
Beginn: Mitwoch, 27. August 2014 • 14 Uhr
Ende: Sonntag, 31. August 2014 • ca. 11 Uhr