Aus der Wunderkammer der Tanzgeschichte: "La bourrée est souveraine"

Diese Veranstaltung muß leider abgesagt werden - wir werden versuchen, den Kurs zu einem späteren Zeitpunkt anzubieten!

Die anonyme Darmstädter Handschrift  Instruction pour dancer les dances cy apres nommez  ist eines der seltenen erhaltenen Dokumente an der Schwelle zum 17. Jh., das uns einen kleinen Einblick gewährt in die einst vielfältige Welt der französischen Gesellschaftstänze um 1600-1610. Zeuge einer wenig bekannten Tanzkultur der Übergangsjahre zwischen Renaissance und Barock spielt sie eine wichtige Rolle in der Tanzgeschichte zwischen Thoinot Arbeau's Orchésographie 1588 and De Lauze's Apologie de la Danse 1623. Die darin beschriebenen Choreographien (Branlen, Passepieds, Gavotte, Courante/Volte, La Bourrée, Pavane d'Espagne) stellen für uns heutzutage einen Glücksfall dar, wenn auch die Verschwiegenheit des Autors in Fragen der Schritttechnik Herausforderungen an moderne Interpretationen mit sich bringt.

Im Zentrum des Kurses steht La Bourrée, ein Paartanz aus sechs Couplets, der musikalisch wie choreographisch erst gegen 1600 aufkommt und zum ersten Mal in der Instruction beschrieben wird. In der ersten Dekade des 17. Jhs gilt die Bourrée bereits als Favorit in der Tanzszene und ihre musikalische Rezeption verbreitet sich in den nächsten Jahren über ganz Europa. Tänzerisch ist sie eine echte Novität. Und sie verändert die Tanzwelt nachhaltig: mit ihrem Grundschritt legt sie das Fundament zu der Herausbildung des Basisschritts der barocken Tanzkultur.

Kurszeiten: Freitag 10-13h, Samstag 15-19h, Sonntag 10-13h

Preis: 110 € (zeitenTANZ-Mitglieder: 90 €) 

Anmeldung (bis 14.9.) und nähere Information: s. Kontakt