Im Zentrum des nebenstehenden Bildes ist ein Turnier mit einer sog. „Barriere“ zu sehen, ein etwa 1,50m hohes Holzgerüst, über das hinweg junge Edelleute mit Waffen ihre Kräfte maßen. Ein Turnier mit einer Barriere war dabei ein so genanntes „Fußturnier“, d.h. die Kämpfer waren nicht beritten. Turniere waren häufig Bestandteil von höfischen Feierlichkeiten, so wie hier auf dem Bild für die Hochzeit des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg mit Jacobe von Baden 1585 in Düsseldorf. Zunehmend wandelten sich die Turniere zu Geschicklichkeitsspielen, wobei von den jungen Kämpfern weniger das Kriegshandwerk als hauptsächlich Geschicklichkeit, Gewandtheit und Grazie gezeigt werden sollte. Zeitgleich fand in Italien eine Adaption des Turniers in den höfischen Tanz statt, und zwar unter dem bezeichnenden Titel Barriera. Dass dieser Tanz sehr beliebt war, zeigt die Tatsache, dass es gleich acht Versionen der Barriera gibt. Wir wollen uns an diesem Wochenende hauptsächlich mit der sehr klar formulierten Version aus dem Mastro da Ballo von Ercole Santucci (1614) beschäftigen. Der eigentliche Autor des Tanzes ist Orazio Martire Romano, Santucci selbst fügte am Schluss des Tanzes lediglich zwei kleine Gagliarden-Variationen an. Die Barriera birgt vielerlei Möglichkeiten zur spielerischen Interaktion. „Gekämpft“ wird mit äußerster Höflichkeit, Feinheit und Anmut, ständig verneigen sich die „Gegner“ vor einander – es gäbe viel zu lernen vom Historischen Tanz in unseren heutigen Tagen …
Neben dem Balletto Barriera wird auch ein schwungvoller, bisher nicht so bekannter Country-Dance von Playford gelehrt. Weitere Tänze nach Absprache.
Am Samstag Abend ist ein Fest mit Buffet geplant (bitte Kostüme mitbringen, wenn vorhanden, kein „Muß“). Wer möchte, bringt auch Instrumente und Noten mit zum gemeinsamen Singen/Musizieren mit. Es sind alle Teilnehmer eingeladen, nach Belieben etwas aus dem eigenen Tanz- oder sonstigen Repertoire der Festgesellschaft zu deren Erbauung vorzuführen
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