Die erstaunliche Tanzkunst im Italien der späten Renaissance kennen wir zumeist aus den Balletti von Caroso und Negri, die uns mit ihren ausgetüftelten Choreographien und zum Teil anspruchsvollen Schrittvariationen ein Bild von den hoch-qualitativen Balltänzen der Zeit um 1600 vermitteln. In diese Kategorie gehört das Balletto „Ardente Sole“ von Fabritio Caroso. „Ardente Sole“ ist ein Tanz für ein Solopaar, der sich durch eine überaus schöne Formensprache mit einer ansprechenden, nicht allzu schweren Mutanz im Mittelteil auszeichnet. Solche Balletti müssen gut einstudiert sein, um durch die Präzision der Schritte und die Abstimmung der Tanzenden untereinander die Tanzkunst hervorleuchten zu lassen. Demgegenüber gibt es bei Caroso und Negri auch einige Tänze, in denen das Vergnügen mit vielen gleichzeitig Tanzenden im Vordergrund steht, die Variation der Schritte ist hier eher begrenzt. Bei diesen Tänzen wird sehr oft der Partner gewechselt – ein Kennzeichen, das wesentlich für die englischen Countrydances ist. Bei Catena d’Amore könnte man sogar von einer Aufstellung „Longways for as many as will“ sprechen. Das Wort „Catena“ (Kette) wird in diesem Tanz auf höchst anmutige Weise umgesetzt. Im Ballo del Fiore gibt es während des Tanzes freie Partnerwahl. Die Choreographie wie auch die Musik steht in großer Nähe zum Branle de la Torche aus der Orchésographie, statt der Fackel wird mit einer Blume getanzt – passend zum Frühling in Benediktbeuern.
Neben diesen drei Tänzen gibt es wieder schöne schwungvolle Playfords. Weitere Tänze nach Absprache.
Am Sonntag Abend (30.4.) findet ein Tanzfest mit Buffet statt (bitte Kostüme mitbringen, falls vorhanden, kein „Muß“). Wer möchte, bringt auch Instrumente und Noten mit zum gemeinsamen Singen/Musizieren mit. Es sind alle Teilnehmer eingeladen, nach Belieben etwas aus dem eigenen Tanz- oder sonstigen Repertoire der Festgesellschaft zu deren Erbauung vorzuführen.
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Flyer Tanzkurs BB 2017.pdf | 634.71 KB |