Die Reihe „Grundlagen des Barocktanzes“ bietet einmal im Monat in Frankfurt am Main die Gelegenheit, sich ein solides Fundament in der barocken Tanztechnik zu erarbeiten. Der Unterricht ist auf Anfänger (mit und ohne Vorkenntnisse) ausgerichtet, ein Einstieg in die Reihe ist jederzeit möglich. Der Kurs ist natürlich auch für Tänzer bis zu einem mittleren Niveau im Barocktanz geeignet, die ihn zur Konsolidierung ihrer Technik nutzen können. Neben dem Erlernen von Tanztechnik und den verschiedenen Choreographien steht auch immer etwas Theorie auf dem Programm. Jeder Tanztag ist in zwei Teile aufgeteilt, die auch unabhängig voneinander buchbar sind. Am Nachmittag widmen wir uns den einfacheren Gruppentänzen, insbesondere den Contredanses, wie sie heute gerne auf „Barockbällen“ getanzt werden. Dies beinhaltet die dazugehörige zeitgenössische Schritttechnik und einen systematischen Unterricht der verschiedenen Figuren. Am Vormittag stehen jeweils Teile eines Solo(paar)tanzes auf dem Programm; Tänzer, die bereits entsprechende Grundlagen im Barocktanz haben, können sich hier auch im Gebrauch der dazugehörigen Armbewegungen üben.
Kaum zu glauben aber war – wir haben aus dem 18ten Jahrhundert eine Reihe von Tänzen mit hessischen Themen. Als Contredanses stehen auf dem Nachmittagsprogramm: „la Hessoise Darmstatt“, mit dem sich 1718 der Münchner Tanzmeister Pierre Dubreil vermutlich für den Darmstädter Hof empfehlen wollte. Dann „The Hessian Dance“ aka „Hessian Camp“, veröffentlicht von Thompson 1758, mit dem vermutlich eine der Parteien des Siebenjährigen Krieges portraitiert werden sollte. Und „A Trip to Hanau“ aus dem Jahr 1775, veröffentlicht von Straight Skillern, zu dem selbst mir die Vermutungen fehlen, aus welchem Zusammenhang die hessische Stadt in eine englische Tanzsammlung geraten ist.
Am Vormittag lernen wir den Tanz „La Darmstadt“, er ist ein weitestgehend in Feuillet Notation durchchoreographierter Tanz für zwei Paare im Karree. Er entstammt einem Manuskript, das heute in Karlsruhe-Durlach liegt und vermutlich um 1720 in Paris entstanden ist. „La Darmstadt“ ist der erste Tanz im zweiten Band und könnte ein möglicher Hinweis auf die Auftraggeber sein.
Weitere Termine der Reihe in diesem Jahr: 15. und 16. Oktober (Menuettwochenende), 13. November und 11. Dezember 2016. Weitere Informationen finden sich auf meiner Webseite www.historische-tanzkunst.de sowie im Flyer.
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Flyer_Grundlagen_des_Barocktanzes_2016-3-Herbst.pdf | 264.7 KB |