Jennifer Thorp schreibt über die Tänze des englischen Tanzmeisters Isaac, er schaffe dances of such quality that they still pose remarkable challenges to dancers working on them today. (Danse Research Vol. 24, No. 2 Winter 2006, S. 117). Dieser Herausforderung wollen wir uns im Intensivkurs Barocktanz im kommenden Sommer in Zell an der Pram stellen. Über Isaac selbst, so bedeutend er auch für den Tanz am englischen Hof war, ist kaum etwas bekannt. Nicht einmal sein Vorname kann zweifelsfrei ermittelt werden. Ein erstes Zeugnis seiner tänzerischen Aktivitäten ist die Mitwirkung in einer Maskerade für den Duke of Monmouth 1673. Isaac hatte nie eine offizielle Stelle am englischen Hof, unterrichtete aber als hochgeschätzter Tanzmeister neben hochadeligen Jugendlichen auch Princess Anne, die ab 1702 Königin von England war. Etliche der überlieferten Choreographien Isaac‘s sind explizit dem Geburtstag von Anne gewidmet, so auch der Tanz „The Britannia“, Mr. Isaac´s New Dance, made for Her Majestys BirthDay 1706.
Der Tanz ist dreiteilig: ein moderater erster Teil im ¾-Takt, dann eine schnelle Bourrée, und als Hauptteil ein Menuett von einer außerordentlichen Komplexität und Dichte der choreographischen Komposition. Man darf erstaunt sein, was alles in einem Menuett außerhalb des Menuettschritts möglich ist. Stilistisch begegnen wir einer englisch-individuellen Fassung von Barocktanz, die sich in vielen Details vom französischen Stil unterscheidet.
Als Gegenprogramm soll noch – wenn Zeit bleibt – eine kurze Canary von Kellom Tomlinson einstudiert werden.
Und in England darf natürlich ein Country Dance nicht fehlen: Als Hommage an den großen Isaac tanzen wir „Isaac‘s Maggot“ (DM 1695).
Auf Wunsch werden die Choreographien per Mail zugeschickt.
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