Wie der Passoemezzo ist sie eine besondere Form der Pavane mit ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten. Die Musik basiert genau wie im Passoemezzo auf einem sich wiederholenden Ostinato, der in diesem Fall an die Grundmelodie der älteren Folie d’Espagne erinnert, allerdings im Zweiertakt.
Die Choreographie der Pavaniglia entwickelt sich aus einer Abfolge von Variationen, bei denen die Partner immer zusammen tanzen, wobei sie entweder neben einander vorwärts und rückwärts durch den Raum schreitend oder einander gegenüber tanzen. Manchmal hat die Dame eine etwas andere Variation zu tanzen als der Herr. Trotzdem sind die Tanzpartner meistens auf einander abgestimmt. Und das ist auch der Charme der Spanischen Pavane: lange komplizierte Variationen werden von beiden Partnern absolut übereinstimmend getanzt. Dies macht die Pavaniglia aber auch zu einem der schwierigsten Tänze des gesamten Renaissancerepertoires.
Caroso, Negri und Santucci haben jeder zwei Pavaniglias in ihren Quellen verzeichnet. Die Grundlage unseres Kurses wird die Pavaniglia alla Romana aus Negri’s Le Gratie d’Amore von 1602 sein. Wir werden aber auch einige Exkurse zu den anderen Tanzmeistern machen, eventuell auch zu Arbeau.
Die Teilnehmer sollten über fortgeschrittene Kenntnisse der Tanztechnik und des Schrittvokabulars der Spätrenaissance verfügen
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Pavaniglia Ausschreibung 29 -30 11 2014.pdf | 72.63 KB |