Die Folie diente als Anregung für viele Komponisten, die hierzu Variationen geschrieben haben. Besonders bekannt sind die Variationen von Arcangelo Corelli und Marin Marais am Anfang des 18. Jahrhunderts, am Ende des Jahrhunderts schrieb z.B. auch Carl Philipp Emanuel Bach noch Folie-Variationen. Auch wenn sich die erhaltenen Choreographien auf den Anfang des 18. Jahrhunderts beschränken (Taubert publizierte sie z.B. 1717 in Deutschland), wurde im Tanzunterricht die Folie im ganzen 18. Jahrhundert nachgefragt, so dass man sie auch noch guten Gewissens in der Darstellung des Rokokos zeigen kann.
Unser Damensolo ist von 1700, die Musik ist von Jean Baptiste Lully, der 1672 den Urtypus schrieb. Die Choreographie erstreckt sich über 6 Variationen mit jeweils 16 Takten. Wobei wir für jede Variation aber nur 8 Schritte erlernen müssen, denn sie werden jeweils mit dem anderen Fuß startend wiederholt. Als Solotanz ist die Choreographie meist frontal ausgerichtet, so dass man beim Lernen gut abschauen kann, die Anforderungen an die Schritttechnik sind moderat. Erste Vorkenntnisse mit Schritten des 18. Jahrhunderts oder gute allgemeine Tanzerfahrung sind hier empfohlen.
Für alle, die etwas fortgeschrittener sind, möchte ich an diesem Wochenende auch eine kleine Einführung in die Feuillet-Notation machen, bzw. falls schon Kentnisse vorhanden sind die Lesefähigkeit verbessern. Auf meiner Webseite findet sich im Downloadbereich für das Damensolo auch bereits eine Übungseinspielung der Musik von Jean-Baptiste Lully.
Historischer Tanz in Frankfurt 2018:
9.-10. Juni: Damensolo - Folie d'Espagne pour femme (1700)
8.-9. Sep.: 18. Jahrhundert - Das Cotillon Wochenende
17.-18. Nov.: Empire – Das Jane Austen Wochenende
8.-9. Dez.: Paartanz - Aimable vainqueur (1701)
Weitere Informationen finden sich auf meiner Webseite www.historische-tanzkunst.de sowie im Flyer.
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Flyer_2018_Folie_d'Espagne.pdf | 227.44 KB |
Flyer_2018_Jun-Dez_Programm_Historischer_Tanz.pdf | 190.54 KB |